MISEREOR-Fastenaktion 2013
„Wir haben den Hunger satt!“
sagt MISEREOR und der Missionsausschuss der katholischen Christkönig Gemeinde Hessisch Lichtenau.
Am 17. September machte der Missionsschuss im Gottesdienst auf den weltweiten Hunger aufmerksam und berichtete über Projekte von MISEREOR. In den Misereor Projekten werden die Selbsthilfepotentiale der Menschen, die in den von Nahrungsmittelknappheit bedrohten Regionen leben, nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe geweckt.
Schon drei Wochen vorher bereitete der Missionsausschuss, mit Installationen in der Kirche, die MISEREOR-Fastenaktion 2013 vor.
Zum einem wurde ein provokativer Marktstand - mit leeren Körben und entsprechender Beschilderung – aufgebaut um auf die Ursachen des Hungers in Entwicklungsländern aufmerksam zu machen. Dürren und Missernten machen Nahrungsmittel knapp, Kleinbauern werden von ihrem angestammten Land vertrieben, Kriege werden geführt, Spekulationen treiben die Preise für Lebensmittel künstlich in die Höhe.
Zum anderen wurden im Altarraum die Tafeln der Welt aufgebaut. Das Wort „Tafel“ steht für einen gedeckten Tisch, an dem Menschen gemeinsam Speisen verzehren. Wie selbstverständlich setzen wir uns mehrmals täglich an einen oft reich gedeckten Tisch! Für fast 900 Millionen Menschen dagegen stellt sich immer wieder die bohrende Frage: Was kommt heute überhaupt auf den Tisch? Wir in Deutschland – und mit uns die Mittel- und Oberschichten weltweit – leben in einer Überfluss- und Wegwerfgesellschaft. Wenn alle Menschen so lebten wie wir, bräuchten wir 2,8 Erden. Von der Nahrung, die wir in Europa wegwerfen, könnten theoretisch alle Hungernden der Erde satt werden.
Es wurde über Projekte berichtet so wie Bauernfamilien im afrikanischen Niger, die mit Hilfe von Bewässerung und dem entsprechenden Saatgut in der Trockenzeit Gemüse anbauen, um die unsicheren Erträge aus der Regenzeit auszugleichen.
Auch Familien in Bangladesch versuchen, sich durch nachhaltige Landwirtschaft aus der Spirale von Abhängigkeit und Hunger zu befreien, in die sie durch die Agroindustrie geraten sind.
Genauso wie Kleinbauern und indigene Gemeinschaften in Paraguay, die ihr Land und ihre Selbstversorgung gegen die endlosen Monokulturen der Großgrundbesitzer behaupten wollen, um ihre Existenzgrundlage zu sichern.
Nach dem gemeinsamen Gottesdienst trafen sich noch einmal viele Gottesdienstbesucher zu einem gemeinsamen Fastenessen im Edith-Stein-Haus, was von der fleißigen Frauenrunde ausgerichtet wurde. Auch dieser Erlös kommt MISEREOR zu gute.